Jedes Jahr kommen in Österreich Menschen bei Bränden ums Leben, die meisten davon durch Ersticken. Oft wird die Feuerwehr zu spät alarmiert, weil die Bewohner schlafen und durch die Brandgase schnell bewusstlos werden. Nachdem Brandmelder in der Industrie, nicht zuletzt durch den Einfluss der Versicherungsunternehmen, bereits seit längerer Zeit zum Standard gehören, bietet sich jetzt auch für den privaten Haushalt die Möglichkeit, sich zu schützen.
Batteriebetriebene Rauchmelder zur leichten Selbstmontage haben inzwischen die Zuverlässigkeit der Industriemelder fast erreicht. Daher ist es nun auch für Privathaushalte interessant, sich mit Rauchmeldern zu schützen.
Todesursache Nr. 1: Ersticken
Die bei Bränden in Wohnräumen entstehenden Brandgase enthalten ein Vielzahl giftiger Substanzen. Viele der Brandopfer erleiden den Tod durch diese Brandgase, die wenigsten durch Verbrennungen. Unter den giftigen Stoffen im Brandrauch befinden sich beispielweise Salzsäuregas (aus PVC und anderen Kunststoffen in Kabeln, Folien usw.) oder Blausäuregas (aus Polyuhrethan, aus dem Schaumstoff für Polstermöbel hergestellt wird).
Der heimtückischste der Stoffe ist jedoch das Kohlenmonoxid, das bei fast jedem Wohnungsbrand in größeren Mengen entsteht. Dieses geruchlose Gas führt beim Menschen zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme, die Folgen sind Müdigkeit, Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod. Gerade nachts, im Schlaf, haben die Betroffenen gar keine Chance mehr, den Brand zu entdecken und sich zu retten. Hier kann ein Rauchmelder rechtzeitig wecken und schlimmeres verhüten helfen.
Wie funktioniert ein Rauchmelder
Die meisten der heute im Handel befindlichen Rauchmelder arbeiten rein optisch. Sie beinhalten eine Messkammer, in der eine Lichtquelle dauernd oder in bestimmten Abständen ein Lichtsignal abstrahlt. Dieses Licht wird im Normalfall nach Durchqueren der Messstrecke in einer Absorptionskammer verschluckt. Gelangt nun Rauch in die Messstrecke, wird das Licht an den Rauchpartikeln gestreut und verlässt seine gerade Bahn. Dadurch gelangt auch Licht auf eine neben der Messstrecke befindliche Photozelle, das „Auge“ des Rauchmelders. Eine Auswerteelektronik sorgt nun dafür, dass ein eingebauter Alarmgeber ein lautes Signal abgibt.
Wo montiert man den Rauchmelder
Da die heißen Brandgase nach oben steigen, muss der Rauchmelder auf jeden Fall an der Decke angebracht werden. Am besten geeignet ist dafür ein Raum im Übergang zwischen Wohn- und Schlafbereich, also beispielsweise der Flur oder das Treppenhaus. Nach Möglichkeit sollte bei mehrgeschossigen Wohnungen in jeder Etage ein Rauchmelder angebracht werden. Bei vielen Modellen ist es möglich, mehrere Rauchmelder über Klingelleitung bzw. über Funkmodule zu verbinden, so dass beim Alarm eines Melders alle anderen mit alarmieren. Zusätzliche Melder für besonders gefährdete Räume wie z.B. Dachboden, Kinderzimmer oder Küche können das System ergänzen.